Montag, 21. Dezember 2015

Leben ohne Plastik - Los geht's


As Salamu 'aleikum wa rahmatuLLAH, 

mein Name ist Mona Shirin und ich bin neu hier bei Hima.

Kennt ihr das auch? Man möchte im Sommer einfach nur auf seiner Lieblingswiese am See sitzen, die Vögel zwitschern hören und dabei den Anblick von Gottes Schöpfung genießen. Allerdings stechen einem bereits auf dem Weg dorthin bunte, glänzende Verpackungen mit schrillen, nach Aufmerksamkeit buhlenden Schriftzügen ins Auge. Es ist fast so, als ob sie das ganze Landschaftsbild für sich einnehmen und der Natur die Show stehlen wollen.

Plastikverpackungen sind für mich böse kleine Goblins, die in Geschäften von sich überzeugen wollen, um gekauft und vermehrt zu werden. Sie bestechen mit ihrer Farbenpracht und ihrem kurzweiligen Praktikabilität. Jedoch sind sie nutzlos und lästig, sobald sie ihre Zwecke erfüllt haben.
Sie lungern unter jedem Busch, an jeder Ecke und an jeder Oberfläche, darauf wartend unseren Blick für die schönen Dinge des Lebens zu trüben.

Plötzlich sehe ich keine schöne Wiese mehr vor mir, keinen See. Ich sehe eine karge Landschaft, in der statt eines Steppenläufers eine Plastiktüte vorbei weht. Keine schöne Vision, oder?

Wie sollen wir uns gegen diese gemeinen Goblins wehren?
Schließlich ist so ziemlich das meiste, was wir kaufen möchten in Plastik verpackt!

Über die nächsten sechs bis sieben Wochen möchte ich euch über meine Blogeinträge in mein Projekt „Bewussteres Kaufen mit- und ohne Plastik“ einbeziehen. Innerhalb dessen möchte ich mich Woche für Woche auf die Suche nach individuellen Alltagshelfern - und Produkten machen, die unser Leben hoffentlich so „Goblin frei“ wie möglich werden lassen und unseren liebsten Wiesen und Spazierpfaden helfen die Bühne zurückzuerobern.

Mit besten islamischen Grüßen

eure Mona Shirin

Anmerkung: Als Plastikabfälle bezeichne ich im weiteren Verlauf jegliches Plastik, welches nicht weiter recycelt werden kann und durch dessen Abbau schädliches Mikroplastik in die Umwelt gelangt. Zu diesen Plastikabfällen zähle ich jegliches Verpackungsmaterial von Süßigkeiten, Plastikbecher, Plastiktüten, dünne Folien etc..


Thema: Plastiktüten vermeiden

Salam,

Hier fange ich einmal mit meinem „Lieblingsthema“ an: Plastiktüten.
Wer der Umwelt einen Gefallen tun möchte, sollte Plastiktüten um jeden Preis vermeiden.
Es gibt mehrere Arten von Plastiktüten. Sehr dünne, festere, große und kleine. Zum Einen gibt es Tüten, die man umsonst zu seinem Einkauf dazubekommt und diese die man für ein paar Cent erwerben kann. Auf fast jeder Tüte ist das gleiche zu lesen: „Werde jetzt grün“ oder „Schützt die Natur“. Umsonst oder nicht, auf einer Strecke von 5-6 Km zählt man schon mehr als fünf Plastiktüten, die in den Büschen hängen. Das ist noch immer entschieden zu viel, wenn man bedenkt, dass in Deutschland ein striktes Müllentsorgungssystem herrscht.
Vor allem die sehr dünnen Plastiktüten können schnell einmal wegwehen und landen anschließend dort wo der Pfeffer wächst (Z.B in Indien oder Madagaskar ;-) ), oder in einem nahe gelegenen Teich, wo unsere heimischen Tiere leben. Viele Leute greifen gerne zu Plastiktüten. Ich sehe sogar sehr oft Menschen die Tüten in Tüten stecken, einfach weil die Tüten gerade da sind.

 “Platiktüte in Baum”:  CFalk  / pixelio.de

Neben Plastiktüten gibt es vor allem in großen Lebensmittelketten und Drogerien aber schon einige Alternativen. Z.B. kann man an der Kasse für 1-2 Euro mehrfach verwendbare Taschen erwerben. Diese sind sehr praktisch und sollten immer dabei sein (Vorbereitung ist alles!). Wenn der Einkauf einmal spontan erfolgt, kann man an der Kasse auch Papiertüten für ein paar Cent mehr bekommen. Bei DM kann man sogar gegen Pfand eine Tasche ausleihen (Falls man Stammkunde ist ^^).

Was jedoch tun, wenn man sich in der Gemüse- oder Obstabteilung befindet und keine ultradünne Tüte benutzen möchte, die bereits beim Pusten bis zur Küste des nächsten Kontinents fliegt?

Für diesen Fall gibt es einige dauerverwendbare Verpackungen für den Obst- und Gemüseeinkauf , passend für jeden Geschmack (und nicht nur für die Ladys ;-)).

Wer keine Lust und keine Zeit hat, oder meint kein Talent zum selber Nähen, oder Basteln zu haben, kann natürlich auf schon fertige Produkte zurückgreifen. Hier habe ich im Netz recherchiert und ein paar Alternativen entdeckt. Z.B. Beutelchen und Netze für Obst- und Gemüse von „again & a-gain ...“. Hier betragen die Kosten für fünf Taschen 7,90 Euro pro Set, bedeutet also 1,58 Euro für ein Netz.

Wer lieber seinen Geldbeutel schonen möchte, kann sich Z.B. aus einem alten T-Shirt, oder einer leichten, transparenten Gardine einen Beutel selber zusammennähen. Das ist ganz einfach und man braucht auch nicht immer dafür eine Nähmaschine.

Tutorials dazu findet ihr z.B. hier.  oder hier.

Ich persönlich würde in die Beutel aber nicht so lange Bänder einziehen, da sie sonst zu viel Gewicht einnehmen und sie wären ja in den meisten Fällen nicht zum Tragen gedacht.

Wer lieber ein Videotutorial darüber sehen möchte, für den versuche ich gerne eines umzusetzten.

Ansonsten nehme ich für den kleinen Hunger zwischendurch Äpfel etc. auch einmal so mit an die Kasse.

Beim Kleiderkauf könnte an der Kasse präventiv gehandelt werden, indem rechtzeitig von Seiten der Kunden gesagt wird, dass keine Tüte gebraucht wird. Sagt man es dem Kassierer zu spät, so dürfen diese die Tüten nicht noch einmal verwenden und sie werden leider ungenutzt entsorgt.

Ich weiß, dass sich mittlerweile schon mehrere mit dem Thema Plastiktüten auseinandergesetzt haben und hoffe, dass mein kleiner Einstieg hier doch zu der ein- oder anderen Anregung bezüglich „Plastik frei einkaufen“ beitragen durfte.

Ich freue mich auf Kommentare und Anregungen, sowie regen Austausch.

Bis zum nächsten Mal!

Mit besten islamischen Grüßen

Mona Shirin

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