Dienstag, 19. Januar 2016

Plastiksparfuchs beim Einkaufen


Schnee bläst mir ins Gesicht. Es ist eisig. Ich friere. Meinen Rucksack halte ich fest umklammert. Die Schiebetüren des Supermarktes öffnen sich langsam. (Eine ältere Dame mit Rollator drängelt sich an mir vorbei und stößt mich zur Seite). Tief durchatmen. Es geht los...

Hier kommt ein zugegebenermaßen etwas kniffeliges Thema. In Deutschland herrschen nämlich strenge Verpackungsrichtlinien. Die meisten Lebensmittel müssen dem Standard entsprechend, in Plastik verpackt sein, damit diese auch Keimfrei bleiben. Besonders Fisch, Fleisch und Käse bekommt man im Supermarkt nicht wirklich ohne Plastikverpackung. Ich werde euch also nur sagen können, wie am besten Plastik vermieden werden kann.

Wenn ich mich so im Supermarkt umschaue, sehe ich eigentlich NUR Plastikverpackungen. Wer aber gerade nicht im Stress ist und sich ein bisschen Zeit nimmt, sich in die Tiefen der Regallandschaften zu begeben, der wird auch ein paar kleine Schätzchen entdecken. Aber Vorsicht! Langsam nähern und keine plötzlichen Bewegungen (Wir wollen sie ja nicht verschrecken. ;-) Wer ganz vorsichtig ist, kann, wie ich, sogar ein paar Fotos knipsen. 


Tipp 1: Nach Glasbehältern Ausschau halten.

Im Kühlregal halte ich meistens Ausschau nach Produkten in Glasverpackung. Joghurt, Milch und Co gibt es in vielen Läden in wiederverwendbaren Pfandgläsern zu erwerben. Wie ich bereits in meinem letzten Artikel erwähnt habe, können die Gläser dann auch für den privaten Gebrauch wiederverwendet werden. Weiterer Pluspunkt: sie hinterlassen in der Tasche keine Sauerei, wenn sie mal falsch eingepackt wurden.
























Nur als Anmerkung: Ich möchte hier natürlich keine Werbung für Landliebe, Ehrmann und Co machen. Es ging mir lediglich um die schönen Glasbehälter.

Tipp 2: Ganz oder gar nicht!

Die Milch ist mir persönlich immer etwas zu teuer, daher leiste ich sie mir auch nur einmal ab und zu. Hier werfe ich aber noch nicht die Flinte ins Korn und greife nicht zum alt bewährten Getränkekarton von Tetrapack, SEG oder Elopack. Diese scheinen auf den ersten Blick zwar hauptsächlich aus Karton zu bestehen, sind aber von innen mit Plastik, oder Aluminium beschichtet. Das ist aus ökologischer Sicht nicht wirklich vorteilhaft, da der Recyclingprozess dadurch viel komplizierter gemacht wird. Die Recyclingquote ist Umweltorganisationen zufolge sehr undurchsichtig. (Hier eine interessante Doku über Getränkekartons.)

..und hallo, wer liegt denn da in der Gegend herum?!























Das ist doch Tetrapack mit seinen Kumpels Aluminiumfolie, Plastikbecher und Tüte!
























Ehem... Naja...

Recycling technisch „durchsichtiger“ erscheinen mir dann schon eher die richtigen Plastikflaschen. Auch wenn ich mit Plastikflaschen auf Kriegsfuß stehe, gilt hier für mich das Motto: „Ganz oder gar nicht!“.
Wer noch die Möglichkeit hat, sich frische Milch vom netten Bauern von nebenan abfüllen zu lassen, hat es natürlich besser, als die Stadtmäuse unter uns. ;-)


Tipp 3: Fertigprodukte, adieu!

Jeder weiß, dass Fertigprodukte nicht nur schlecht für die eigene Gesundheit, sondern obendrein auch noch schlecht für die Umwelt sind. Diese Produkte werden nämlich allesamt bequem in der Plastiktüte, im Becher, oder in der Dose angeboten. Einfach heißes Wasser drüber und fertig!
Die Devise lautet: Frisch kochen! Es gibt genug Rezepte, die schnell und einfach auf den Teller zu zaubern sind. Mal ehrlich, sogar selbst gemachte Nudeln mit Sauce sind gesünder und schmecken besser als YumYum Nudeln mit Gemüsegeschmack aus der Tüte.
Auch Dosen haben von innen meistens eine Plastikbeschichtung. Wie wäre es denn heute zur Abwechslung mal mit frischen Tomaten in der Nudelsauce. :-P
Mittlerweile findest du im Netz viele schöne und einfache Anleitungen zum selber Köcheln...
Auch bei Süßigkeiten versuche ich es so gut es geht meine Backkünste sprechen zu lassen (naja..so gut es eben geht..). Z.B. gibt es hier ein tolles Rezept für Milchschnitten. Selbstgemachte Naschereien schmecken mir eigentlich schon viel besser, da mir der Inhalt bekannt ist, den ich verspeise. Müsliriegelrezepte gibt es auch in verschiedene Variationen. Wenn man auf bestimmte Süßigkeiten aber einfach nicht verzichten möchte, ist es zu empfehlen wenigstens darauf zu achten, diese nicht einzeln verpackt, sondern in einer größeren Verpackung zu kaufen. So wird der Plastikmüll erheblich reduziert und es fliegen nicht unkontrolliert Bonbonpapier, oder Gummibärentüten durch die Gegend.

Tipp 4: Der Frische-Theke eine Chance geben

Ich weiß, was einige Leute jetzt denken. Die Frische-Theke? Sehe ich aus wie Bill Gates?
Jedoch ist es auch hier möglich Plastik zu vermeiden. Käse und Wurst kann man sich, auf Anfrage, in mitgebrachte Metall- oder Glasbehälter abfüllen lassen. Auch auf Wochenmärkten lohnt es sich vorbeizuschauen. Hier bekommt man z.T. auch lose Nüsse, Rosinen und Trockenobst, zum selbst auffüllen. Manchmal findet man auch Gewürze im Glasbehälter. Diese kaufe ich jedoch, ebenfalls im Glasbehälter, meistens in einem türkischen Geschäft in der Nähe (da tut der Preis auch nicht ganz so weh).

Tipp 5: Wasser aus dem Wasserhahn

Schleppst du immer noch die schweren PET-Wasserflaschen aus dem Supermarkt nach Hause?
Trinke lieber dein Wasser aus dem Wasserhahn, das ist gesünder und dein Rücken wird es dir danken. Wer auf Mineralwasser nicht so gerne verzichten möchte, sollte sich vielleicht mal überlegen sich einen günstigen Wassersprudler anzuschaffen.
Mineralwasser und Limonaden finden sich im Laden aber auch in Glasflaschen. Davon hat der Rücken zwar nicht so viel, aber das frischere, nicht süßlich schmeckende, Wasser ist es mir dann allemal wert.


Tipp 6: Taschen nicht vergessen!

Ich habe das Thema zwar schon angesprochen, erwähne es aber gerne noch einmal.
Statt Plastiktüten, lieber eigene Taschen und Obstbeutel zum Einkaufen mitnehmen, die sind nicht nur umweltfreundlich, sondern sehen auch noch schick aus. ;-)


Viel Erfolg beim nächsten Einkauf, meine tapferen Plastiksparfüchse!


Wünscht euch

eure Mona Shirin

Dienstag, 12. Januar 2016

„Plastikdiät“ in der Küche


Mein Plastikwasserkocher kommt langsam auf Hochtouren, der Teebeutel wartet hängend am Rande meines roten Plastik-Thermobechers auf die heiße Dusche, um mit seiner Geschmacksdarbietung zu beleben. Aus dem Kühlschrank noch schnell eine Scheibe Käse aus der Verpackung gepuhlt, die sich dann auf mein Toastbrot schmiegt, um dann unter der nächsten knusper Scheibe zu verschwinden. Die Dose klickt. Das Wasser zischt. Der letzte Rest vom Joghurt wird noch schnell aus dem Becher gekratzt. Jetzt aber schwuppdiwupp in die Uni!





Besonders in der Küche ist es wichtig seiner Gesundheit zuliebe möglichst auf Plastik zu verzichten. Hier sind die Polymere den Elementen nämlich am stärksten ausgesetzt, sodass diese zerfallen und Mikroplastik und zum Teil sogar giftige Weichmacher in unseren Lebensmitteln hinterlassen.
Eine Küche ohne Plastik ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Das beste ist jedoch, Stück für Stück Plastik zu minimieren und auszusortieren.
Es ist nicht nötig (und auch nicht wirklich möglich) alle technischen Geräte zu entsorgen, schließlich würde das auch ziemlich den Geldbeutel belasten und umweltfreundlich ist etwas anderes. Man kann sich aber z.B. überlegen, ob man den Plastikwasserkocher nicht lieber durch einen Edelstahlwasserkocher ersetzt. Gerade beim Kochen wird das Plastik durch die Hitze immer wieder so angegriffen, dass winzige Teilchen davon auch in deiner Tasse landen. Das ist kein so schöner Gedanke.

 
Schneidebretter gibt es in Holz- oder Glasformat zu erwerben. Das Holz ist genauso leicht sauber zu halten wie Plastik und hat auch den Vorteil, dass es aufgrund der enthaltenden Gerbsäure keimtötend wirkt. Ganz ehrlich liebe Leute, im Gegensatz dazu stinken Plastikbrettchen doch nun wirklich ab! Diese bieten den Bakterien, mit ihren kleinen Rissen und Rillen, nämlich einen suuuper Unterschlupf, weswegen man die Plastikbrettchen eigentlich auch immer wieder mit einem Messer glätten müsste.

Anmerkung: Für Fleisch empfehle ich lieber Glasbrettchen zu benutzen























Ein Edelstahltrichter kann den Platz des alten angeknabberten Plastiktrichters einnehmen und hält ein Leben lang. (Solange man nicht mit einem Hammer auf ihn eindrischt, oder sich ein Elefant drauf stellt ;-))
Küchenutensilien wie Kochlöffel und Pfannenwender aus Holz sind ein Segen, wenn man das Risiko nicht eingehen möchte, dass diese mit dem Topf, oder der Herdplatte verschmelzen.
Auch gibt es das meiste Besteck aus Metall mit, oder ohne Holzgriff zu kaufen. Die Küchenutensilien mit Plastikgriff, die ich bereits besitze, werde ich aber nicht wegschmeißen.

 

Frischhaltefolie kann vermieden werden, indem man seine Essensreste im Kühlschrank einfach mit einem anderen Teller abdeckt. Auch alte Marmeladen -oder Bügelgläser sind toll zum Aufbewahren von Essensresten, Tee, Gewürzen, Suppennudeln u.s.w.. Oft benutze ich diese auch, um Milchreis, Nudelsalat o.ä. mit zur Uni zu nehmen. Ansonsten benutze ich statt einer Plastikdose eine Edelstahldose, welche ich mir hier im Internet gekauft habe. Diese hält Lebensmittel wirklich sehr lange frisch, während Obst-und Gemüse in der Plastikdose nach nicht einmal einen halben Tag schon völlig labbrig sind. Endlich bleibt der Salat auf dem Pausenbrot schön knackig!
Besonders empfehlenswert sind auch Salat- oder Servierschüsseln aus Edelstahl oder Glas.


Es gibt auch Dosen, Becher und anderes Besteck aus Bambusfasern, welche sicher eine gesündere Alternative zu Plastikgeschirr und  -Besteck für Kinder darstellen.
Diese Becher habe ich z.B. für einen Euro pro Stück bei Kaufland entdeckt.

 





















Apropos Becher. Zur Uni nehme ich entweder eine Bügelflasche aus Glas, oder aber eine gebrauchte Limo-Glasflasche mit Schraubdeckel. Es gibt natürlich auch schönere Modelle, wie z.B. die neue Soulbottle mit verschiedenen Motiven. Wer keine Glasflasche benutzen möchte, kann auch auf Edelstahlflaschen zurückgreifen, wie z.B. diese hier. Wem das auch nicht ganz zusagt, kann seiner Gesundheit zuliebe auch einfach BPA freie Flaschen, wie diese hier benutzen (Die halten die Getränke aber nicht so schön kühl).

Besonders Babyflaschen sollten frei von jeglicher Art von Weichmachern sein. Auf dieser Seite gibt es Babyflaschen aus Edelstahl.
Für meine warmen Getränke verwende ich den Thermobecher von Emsa, der hat zwar einen Deckel aus Plastik, ist jedoch ansonsten nur aus Edelstahl und dazu noch ein sehr auslaufsicheres Modell.

Für den ganzen Abwasch habe ich ein tolles Spülmittel von der Marke Ecover entdeckt (Von der es übrigens auch ein Waschmittel gibt) und eine Holzspülbürste besorgt.























Pfannen, Töpfe und Co können aus Edelstahl oder Gusseisen verwendet werden. Ich bevorzuge die Variante ohne Beschichtung. (Wunschliste bitte bei Mama hinterlassen ;-))


Bon Appetit!

Wünscht euch

eure Mona Shirin